Ein tierlieber Einheimischer gab diese Meldung an Cani di nessuno weiter, da er sich um die Tiere sehr sorgt. Maria Grazia, die Vorsitzende von Cani di nessuno, vereinbarte ein Treffen, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Vor Ort ergab sich folgendes Bild:
Insgesamt 11 Hunde und diverse Katzen leben bei einem Platz, der zu einer kleinen Kirche gehört. Es ist eine recht ruhige Region mit vereinzelten Anwohnern. Da den Hunden relativ viel Fläche zur Verfügung steht und sie nicht von Menschen vertrieben werden, fanden sie hier einen sicheren Ort zum Leben. Nur an den Wochenenden kommen hier einige Ausflügler hin, um im Freien zu picknicken. Der tierliebe Sarde versorgt die Hunde und Katzen täglich mit Futter, so dass sie nicht auf Wanderschaft gehen müssen, um Nahrung zu finden. Viele Einheimische haben generell vor größeren, frei lebenden Hunden Angst – auch wenn diese sehr nett sind und absolut keine Bedrohung darstellen. Nicht selten werden diese Hunde dann abgeschossen oder von einem Hundefänger in eines der riesigen Canile (Tierheime) gebracht, wo sie in der Regel bis zu ihrem Lebensende fristen müssen.
Am 21. März 2012 waren wir selbst auf Sardinien und fuhren mit Maria Grazia nach Cabu Abbas. Wie erwartet, waren die Hunde alle in der Nähe des Platzes und kamen neugierig näher. Es sind 5 Hündinnen, 3 Rüden und 3 weiblichen Welpen im Alter von ca. 4-5 Monaten. Als sie die mitgebrachten Leckerchen witterten, scharten sie sich um uns, hielten aber immer einen gewissen Sicherheitsabstand ein. An diesem Verhalten bemerkte man schnell, dass diese Hunde schon länger auf sich alleine gestellt sind. Ihre ganze Art zeigte uns, dass es sehr freundliche Hunde sind, die auch die Nähe der Menschen suchen, aber trotz alledem so vorsichtig sind, sich von ihnen nicht anfassen zu lassen. Dieses Verhalten haben sie wahrscheinlich schon von ihrer Mutterhündin gezeigt bekommen und schützt sie auch vor eventuellen Gewalteinwirkungen vom Menschen.
Da alle Hunde keinen engen Kontakt zum Menschen suchen und sich nicht anfassen lassen (auch die 3 Welpen haben dieses Verhalten schon erlernt), ist es leider nicht möglich, sie in die Vermittlung zu nehmen.
Wir können diesen Hunden und den Katzen jedoch helfen, indem wir durch eine Kastrationsaktion weitere Welpenwürfe und somit weiteres Tierelend verhindern. Bei aktuell 5 Hündinnen und drei weiblichen Welpen ist schnell auszurechnen wie die Population der Hunde dort ansteigen wird.
Die Kastration einer einzigen Hündin könnte durch die nachfolgenden Generationen hunderte neue Streuner verhindern und damit tausenfaches Leid.